Donnerstag, 16. Dezember 2010

Ausbeutung der Meere

Fisch ist gesund, das weis jedes Kind. Die Chance, dass unsere Kinder und Enkel Fisch jedoch nur noch durch Erzählungen kennen werden ist ziemlich hoch – wenn die Industriefischerei die Meere weiterhin derart ausbeutet wie bis jetzt. Tag für Tag werden unglaubliche Mengen an Fisch aus dem Meer geholt. Die natürliche Nachwuchsrate kann das unmöglich kompensieren.
Seit den 50er Jahren sind 90% der meisten gejagten Fischarten verschwunden.





Es gibt zwar sogenannte Fangquoten, welche die Zahl der zu fangenden Fische festlegen und reglementieren, jedoch ist Piratenfischerei sehr verbreitet und der Fisch-Schwarzmarkt boomt.
Die meisten Regierungen und Verantwortlichen Behörden der betroffenen Regionen und Länder gehen viel zu passiv an das Problem ran und schauen oftmals lieber nicht hin, da auch die Regierung durch den Export von Fisch profitiert.
Leider ist das „Nicht-Hinschauen“ bei diesem Problem sehr einfach.
Im Gegensatz zum Problem mit den Regenwäldern, bei dem täglich riesige Mengen von Wald verschwinden, ist das Problem mit der Überfischung gut unter dem schönen, blauen Meeresspiegel versteckt.
Gerne wird vergessen, dass 80% aller Lebewesen auf unserem Planeten unter diesem Meeresspiegel leben.
Die ganzen Wasserpflanzen und Algen nehmen gleichviel Kohlendioxyd auf wie alle Wälder auf der Welt zusammen und sind deshalb mindestens so wichtig für die Sauerstoffaufbereitung.
Die Meere sind extrem sensible Ökosysteme. Wegen der Überfischung ist das Gleichgewicht enorm ins Schwanken geraten. Alle Lebewesen sind aufeinander angewiesen und bilden eine überlebensnotwendige Nahrungskette.
Pflanzen werden von Plankton als Nahrung genutzt, Plankton wird dann von Schwarmfischen wie etwa Sardinen und Heringe gefressen, diese bieten den Raubfischen wie Thunfisch Nahrung, die wiederum werden unter anderem von Haien gejagt. Wie wir wissen, ist eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dies gilt auch bei dieser Nahrungskette.

Fische haben keine Chance den Fischern zu entkommen. Zwei der angewendeten Fangmethoden sind die sogenannten Schleppnetz- und Langleinenmethode.
Bei der Schleppnetzmethode wird ein bis zu 500m langes Netz hinter dem Fischerboot auf dem Meeresgrund nachgeschleppt. Die Fische haben keine Möglichkeit wieder aus dem Netz hinauszuschwimmen und die Folgen für die Riffe auf dem Meeresgrund sind fatal. Ein Schleppnetz kann pro Sekunde bis zu 1750m2 des Meeresbodens zerstören. Korallenriffe, welche zum teil mehrere tausend Jahre herangewachsen sind, werden so innerhalb weniger Sekunden zerstört.
Bei der Langleinenmethode wird eine Leine mit mehreren Nebenleinen, an welchen Köderhaken befestigt werden, ins Wasser gelassen. Eine Solche Leine kann bis zu 130km lang sein und bis zu 20'000 Köderhaken können daran befestigt sein.
Bei diesen Fangmethoden wird gezielt auf gewisse Fischarten, wie zum Beispiel den Thunfisch, Jagd gemacht. Es ist unumgänglich, dass auch noch viele andere Meerlebewesen ins Netz, bzw. an die Leine gehen. Diese nichterwünschten Lebewesen nennt man Beifang. Gemäss der Welternährungsorganisation macht der Beifang jeweils rund 20% des Fanges aus. Häufig unter dem Beifang befinden sich:

· Wale
· Delfine
· Haie (7 Mio. jährlich im Südatlantik)
· Schildkröten (400'000 jährlich)
· Rochen
· Seevögel (300'000 jährlich)

Die Dunkelziffer der hier erwähnten Beifangzahlen ist wahrscheinlich noch viel höher, jedoch wegen den illegalen Fischereien nicht bekannt.

Haie sind nicht immer nur Beifang. Vielerorts werden absichtlich Haie aus dem Wasser geholt. Sie werden wegen ihrer Flossen gejagt. Daraus wird dann die Haifischflossensuppe gemacht, welche in Japan überaus beliebt ist. Man glaubt, dass Haifischflossen heilende Kräfte hätten, da Haie niemals krank seien.
Für die meisten Menschen hört sich das nicht weiter schlimm an, da der Hai in der Gesellschaft als bösartige Bestie angeschaut wird und als gefährlicher Feind des Menschen. Die neusten einseitigen Medienmitteilungen aus Ägypten bestätigen dieses Bild. Mehrere Touristen wurden in Strandnähe angegriffen und eine Frau sogar getötet.
Der sogenannte Übeltäter befindet sich normalerweise niemals in Strandnähe.
Der wahrscheinlichste Grund, weshalb der Hai so nahe ans Ufer kam ist folgender:
Der Hai hat wegen der Überfischung in seiner natürlichen Umgebung nicht mehr genug Nahrung gefunden und musste ins seichtere Gewässer ausweichen. Man kann sich nun fragen, wer hier tatsächlich die Bestie ist.

Zahlreiche Umweltorganisationen nehmen sich zum Glück den Problemen der Meere an. Einige aktiver, einige passiver.
Sea Shepherd ist sicher eine der aktivsten Organisationen. Die Schiffe von Sea Shepherd verfolgen illegal fischende Boote, nehmen deren Netze und Langleinen an sich und vernichten sie. Sie hatten schon einige Rangeleien auf hoher See mit Walfängern. Seit 1979 hat Sea Shepherd nach eigenen Angaben zehn Walfangboote versenkt. Wegen dieser Versenkungen kam es nie zu Verurteilungen, da die Walfänger stets illegal unterwegs waren. Einmal wurde der Gründer von Sea Shepherd von Japanern angeschossen.
Sea Shepherd wir unter anderen vom Dalai Lama, von Pierce Brosnan und von Red Hot Chili Peppers unterstützt - und natürlich von mir.






Nicht zu letzt dank solchen Aktivisten konnten in den letzen Jahren bereits einige kleine Erfolge erreicht werden. Meeresschutzgebiete wurden festgelegt, schärfere Bestimmungen von Fischexport wurden eingeführt und an vielen orten wurde das Langleinenfischen verboten.
Dank Aktivisten wie Sea Shepherd, werden Fischer welche die Verbote missachten zum Teil zu Rechenschaft gezogen, da die zuständigen Behörden oft lieber wegschauen.

Als Konsument kann man darauf achten, welchen Fisch man einkauft. Für uns in der Schweiz gilt: Einheimischer Wildfang und Fische aus Bio Zucht sind unbedenklich, meiden sollte man unbedingt Meerfische.

Ich selbst liebe Fische! Jedoch nur zum anschauen! Niemals würde ich es zulassen, dass ein Fisch in meinem Teller landet.
Beim Tauchen am Great Barrier Reef habe ich die Schönheit und die Farbenpracht unter Wasser gesehen. Es macht mir grosse Sorgen, dass dieses Paradies in sehr grosser Gefahr ist! Zu gerne würde ich mal meinen Kindern diese Welt zeigen. Ob das dann noch möglich ist, steht leider in den Sternen. Wenn es so weiter geht wie bis anhin, dann wohl eher nicht!
Wenn jeder einen kleinen Schritt macht, ergibt das auf der ganzen Welt einen grossen Schritt. Unterstützt die Ausschlachtung der Meere nicht mehr weiter! Esst keinen Meeresfisch mehr!



Danke!

1 Kommentar:

Fäbl hat gesagt…

merci! :D